Mali
Bevor wir unsere Eindrücke von Mali wiedergeben, möchten wir mal
erwähnen, dass wir besseren Handyempfang haben hier in Afrika, als wir in unserem Wohnzimmer in Langnau hatten! Unglaublich!
Nun aber zu Mali. Die erste Nacht verbrachten wir in Kayes. Was gibt es zu berichten über diese Stadt? Sie liegt am Niger Fluss und, was viel interessanter ist, es ist die heisseste Stadt von
Westafrika. Wohlverstanden, nicht nur während ein paar Tagen. In Kayes ist es einfach immer heiss. Wir hatten Tagestemperaturen von um die 40 Grad. Während der Nacht sank das Thermometer im
Toyota nicht unter 32 Grad. Zum ersten Mal hatten wir Mühe einzuschlafen wegen der Hitze. Was aber wäre Afrika ohne Hitze?! Und so versuchten wir tapfer ein paar Stunden zu schlafen.
Obwohl diese staubige Stadt voller Leben und Charme uns eigentlich gefiel, zog es uns weiter, in die Hauptstadt. Zwar wussten wir wo das Ziel sein soll, waren uns aber über den Weg dorthin nicht ganz schlüssig. Es gäbe einen sehr schönen Pistenweg, welcher tagelang durch Dörfer und wunderschöne Landschaften führen würde. Der Hacken an dieser Strecke ist aber, dass wir uns in der Regenzeit befinden. Bei starkem Regen sind oft Teile der Strecke nicht befahrbar. Da wir ja nicht schlafen konnten, haben wir die halbe Nacht darüber nachgedacht, ob wir es wagen können. Nun, Petrus nahm uns die Entscheidung ab. Kurz nach dem Aufstehen, haben sich die Wolken entleert, und zwar alles auf einmal. Unser erster richtiger Regen in Afrika! Nach kürzester Zeit standen auch Asphaltstrassen unter Wasser. Also entschieden wir uns für den asphaltierten, direkten Weg nach Bamako, welcher in einem Tag zu schaffen ist. Die Entscheidung stellte sich als richtig heraus. Es regnete noch ein paar Mal unterwegs und wir sahen viele Felder die unter Wasser standen. Wir bekamen aber auch auf dieser Route einige sehr schöne Landschaften und Dörfer zu Gesicht.
Müde kamen wir gegen Abend in Bamako an und kämpften
uns während der Rushhour durch die Stadt. Roger meisterte dies hervorragend und so standen wir ohne Kratzer oder wohl auf schon bald vor dem „Sleeping Camel“. Wir wurden sehr freundlich empfangen
und konnten unser Heim auf dem Parkplatz aufstellen. Zwar haben sie auch Zimmer, wir zogen unser Bett aber vor. Unser Hunger war gross genug, dass die Entscheidung zwischen selber kochen oder
Burger an der Bar zu geniessen, rasch und einstimmig auf den Burger fiel. Und er schmeckte wunderbar!
Die folgenden Tage nahmen wir eher gemütlich. Wir sahen uns in der Stadt um, organisierten Visen für Burkina Faso und Togo und besuchten den „Grand Marche“, was immer ein Spektakel ist. Aber
jeder Markt ist anders und so gibt es immer viel zu sehen und zu erleben. In einer Stadt mit ca. 1,8 Millionen Einwohnern kann man sich vorstellen was da abgeht.
Ein grosses Thema vor unserer Abreise und auch während, ist die Malaria. Die Moskitos sind hier sehr hartnäckig! Spray (Haut und Kleider), lange Sachen tragen, kein Licht machen, unter dem
Moskitonetz schlafen...es nützt eigentlich gar nichts. Wir werden trotzdem ziemlich oft gestochen. Tropenärzte empfehlen eine Prophylaxe, wir wollten aber nicht monatelang Malariatabletten
nehmen. Die Nebenwirkungen sind auch nicht ganz ohne. In Bamako trafen wir ein Paar aus Slowenien, welches uns den Tipp gab, ab zu einen Bluttest machen zu lassen. Da dies in Bamako einfach
möglich ist, gingen wir in eine Krankenstation und liessen den Test machen. Resultat: beide haben Malariaerreger, aber noch ohne Symptome. Der Arzt stellte uns ein Rezept aus und wir machten eine
drei Tages kur. Wir finden dies, eine gute Alternative zum monatelangen Tabletten nehmen. Besten Dank an dieser Stelle an Spela und Andrej! Nebenbei gesagt: die Medikamente kommen aus
Basel à MephaJ.
Nachdem dies auskuriert war, verliessen wir Sleeping Camel und Bamako Richtung Nordosten. Erste Station war nach etwas 240 km die drittgrösste Stadt in Mali, mit dem Namen Ségou. Etwa 15km von
Ségou entfernt, liegt Ségou Koro, das sogenannte alte Ségou. Laut Geschichte wurde es zuerst dort entdeckt und dann im heutigen Ségou neu gebaut. Das alte Ségou ist aber auch noch immer bewohnt
und die alten Gebäude und Traditionen sollen gewahrt werden. Gerne wären wir mit einer Piroge den Niger hinaufgefahren und hätten uns dieses alte Ségou angeschaut. Leider macht uns aber das
Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es regnet seit heute Morgen. Wir konnten gerade noch unser Frühstück geniessen, Roger einen Schwumm im Pool machen und war gerade wieder trocken als es
anfing. Ja und wenn`s mal regnet, dann regnets. Dafür kommt ihr jetzt ein bisschen früher als geplant, in den Genuss dieses Berichtes.
Wir danken euch herzlich für euer Interesse und freuen uns, von euch zu hören wir es euch geht. Alles Liebe und bis bald
Roger&Nadin