Velo Land Burkina Faso
Nach diesen tollen Erlebnissen in Mali und zuletzt in
den Dogon machten wir uns auf, ein neues Land zu bereisen. Wir verliessen Mali ein bisschen wehmütig. Wir haben viel gesehen in Mali, viel erlebt und uns wohl definitiv an die afrikanische
Mentalität gewöhnt. Dies alles machte es uns nicht einfach. Aber es gibt noch viel zu entdecken und natürlich freuen wir uns darauf.
Die Grenze verlief problemlos. Grundsätzlich... Wir stiegen beim Zoll aus und wollten die Formalitäten erledigen. Die Herren im Doune Büro versicherten uns, dass wir weiterfahren müssen und dort alles erledigt werden würde. Nach dreimaligem nachfragen stiegen wir wieder ins Auto und fuhren weiter. Bei der Polizeistation
wollten wir dem Herrn das Garnet geben zum Stempeln. Dieser schickte uns zum Zoll zurück… also drehten wir um, fuhren 12km zurück und standen wieder bei den Herren im Büro. Diesmal wusste einer
von den Zollbeamten was wir wollen und alles war rasch erledigt. Eine halbe Stunde später fuhren wir auf den Strassen von Burkina Faso.
Obwohl wir nicht geplant hatten die Hauptstadt Burkina Faso zu besuchen, änderten wir unsere Meinung und taten es doch. Ouagadougou verdient es nur schon wegen ihrem Namen dass man hinfährt. Es
hatte kurz vor unserer Ankunft stark geregnet, desshalb waren die Strassen richtig sauber gewischt. Aber natürlich brannte die Sonne schon wieder ziemlich stark runter und so war es trotzdem
staubig. Bald merkten wir auch, dass es soooo sauber hier dann doch nicht ist.
Wir wollten hier ein Visum für Ghana beantragen und fuhren desshalb zur Botschaft. Die Dame meinte, wir hätten ein Visum in unserem Heimatland anfragen sollen. Dies ginge hier nicht. Nach einigen
Erklärungen gab sie uns ein leeres Blatt Papier und ein Antragsformular und bat uns, in einem Brief zu erklären warum wir als Schweizer hier in Burkina Faso ein Visum für Ghana beantragen. Als
wir ihr alle Dokumente, Briefe und Formulare zurück gaben meinte sie, wir können die Pässe in drei Tagen wieder abholen. Ooookey…so mussten wir uns drei Tage Ouaga um die Ohren schlagen. Wir
nutzten die Zeit für Wäschewaschen, Homepage Updates und Toyota waschen. Als endlich Freitag war, holten wir die Pässe, inklusive Visum ab und fuhren weiter nach Bobo Dioulasso.

In dieser kleinen Stadt hat sich ein Westschweizer ein kleines
Ressort aufgebaut. Er hat Zimmer, aber auch einen schönen Platz zum campen. Zum Znacht gabs mal wieder eine hervorragende Steinofenpizza! Am folgenden Tag schlenderten wir durch die Strassen von
Bobo und liessen die Atmosphäre auf uns einwirken. Wir nahmen die Stadt als sehr ruhig war. Keine Hektik, nicht viel Verkehr und die Leute wirkten sehr entspannt. Alle paar Meter gibt es einen
Strassenstand, der Essen verkauft. Wir hätten auch gut ein zweites Frühstück einnehmen können. Der Spaziergang war sehr gemütlich und verhalf uns, unsere Vorräte wieder aufzufrischen.
Obwohl uns Bobo gefiel, zog es uns weiter. Wir hatten genug Stadtleben in den letzten Tagen und wollten wieder Natur sehen. Wir fuhren zu einem kleinen See, in welchem etwa 50 Hyppo`s leben
sollen. Wir konnten zwischen Bungalows den Toyota parken, unser Nachtlager aufschlagen und verabredeten uns für den nächsten Morgen um 06.00 Uhr zum Hyppo schauen. In der Nacht konnten wir den
Himmel mit vielen Sternen und Mond in voller Grösse geniessen.
Der nette junge Mann, welcher uns mit einem Einbaum Boot auf den See raus rudern sollte, stand tatsächlich um kurz vor sechs bereit. Es war noch nicht hell und ganz still. So konnten wir die
Stimmen und Geräusche von den Tieren in und um den Teich (es war wirklich mehr ein Teich als ein See) hören.
Wir fuhren zuerst auf die eine Seite, dann auf die andere Seite…und sahen nach knapp einer Stunde keine Hyppo`s. Wir wollten schon aufgeben, da sah der hart arbeitende Ruderer einige Tiere und
ruderte wie wild zu ihnen hin. Es war eine Mutter mit ihrem Nachwuchs. Wir sahen natürlich nur die Köpfe der beiden, aber es war schon ein tolles Erlebnis, diese riesigen Tiere in freier Natur zu
sehen. Weil das Weibchen ein Jungtier bei sich hatte, konnten wir „nur“ etwa 30m ranfahren.

Nach dem Frühstück fuhren zu den Karfi – Guiéla - Wasserfällen. Nach
einem steilen Aufstieg war es eine angenehme Erfrischung, sich unter die Wasserfälle zu stellen. Zumal wir an unserem Camp keine Dusche bekamen. Die Wasserfälle sind nicht riesig oder haben einen
sehr steilen Abfall, sind aber wunderschön anzusehen. Ausserdem waren wir früh dran und es war noch ziemlich ruhig und so konnten wir die Stimmung richtig geniessen.
Der Weg zu und von den Wasserfällen, führte durch eine sehr desolate Strasse, bei welcher wir wieder einmal froh waren, einen 4x4 zu haben. Roger und der Toyota mussten richtig arbeiten. Und sie
taten ihre Arbeit sehr gut. Nachdem wir die vielen Wasserlöcher überstanden hatten, fuhren wir 200 Km durch das Hinterland auf Pisten und wunderschönen Landschaften.
Die letzte Station vor der Grenze zu Ghana war das Hotel Hala in Gaoua. Wir durften auf dem Parkplatz campen. Es war aber harte Arbeit und ein bisschen teuer. Da es aber schon spät war und wir
nahe bei der Grenze übernachten wollten, blieben wir.
Der nächste Tag war mal wieder Grenz Tag. Alles verlief wunderbar, der Ausreisepolizist wollte in die Schweiz kommen, uns besuchen und ein Foto gab`s auch noch.

Und schon waren wir wieder in einem anderen Land,
welchem wir voller Neugier entgegen sahen…und englisch sprechen können J
Bis bald aus Ghana
Roger&Nadin