Marokko
oder: „my friend”!

Es ist Sonntagabend 19.30 Uhr in Marokko und noch seeeehr heiss! Nun aber der Reihe nach. Nachdem wir in Almeria die letzten Tage in Europa relaxed haben, kauften wir ein Ticket für die Fähre nach Melilla. Abfahrtszeit war Mitternacht, also hiess es lange warten auf dem Parkplatz. Wer uns (wohl v.a. dem weiblichen Part von uns zwei) kennt, der weiss dass die Warterei mit Essen überbrückt wurde. Wir machten Sandwiches mit Bündner Rohschinken, welchen wir für solche Gelegenheiten aufgespart hattenJ. Als das Schiff endlich soweit war und wir reinfahren konnten, gings dann aber recht schnell. Da die Überfahrt nur knapp 8 Stunden dauerte und über Nacht, nahmen wir keine Kabine (wir sind ja sparsam…) und suchten uns einen Platz in den Sälen mit den Sitzen. Diese kann man sich als Flugzeugsitze (Y – Cl versteht sich…oh tschuldigung, „Economy Class“) vorstellen. Natürlich sind sie nicht nummeriert und jeder sucht sich ein Platz nach dem Prinzip: „de schäller isch de gschwinder“. Viele legen auch einfach eine Decke auf den Boden und legen sich oder seine Kinder drauf. Natürlich immer mitten im Weg. Zu dieser Zeit ist noch keine Touristensaison und das Schiff war ausser uns einem deutschen Paar mit Töff voll mit MarokkanerInnen. Vorwiegend Familien. Ja, wir fühlten uns bereits wie in Afrika.
Mit wenig Schlaf kamen wir um 8 Uhr morgens in Melilla an.
<Rogers Einschub> Moment mal sooo schnell war die Nacht für mich also noch nicht durch. Na ja, Nadin hat sich hingesetzt und ist abgetaucht…ich habe noch die ganze Unterhaltung von den Nachbarn mitbekommen. Als dann endlich alle Lichter aus waren und wir auf offener See unterwegs waren ging es dann auch nicht sehr lange bis die ersten würge Geräusche von sich gaben… Nein kein Überfall…Seekrank…!
Ja ich weiss schon wieso wir mit dem Auto nach Südafrika wollen und nicht mit dem Schiff. Ja dank dem TravWel hatte ich dann auch noch ein paar Minuten Schlaf, bevor der Nachbar seine Gebets Jacke ausbreitete und im Gang neben mir gegen Mekka betete…
Das kann ja heiter werden. Inshalla…<Ende Einschub>
Melilla gehört geografisch zu Afrika, politisch aber zu Spanien. Also haben wir dort den Grenzübertritt in Angriff genommen. Die Geschichte war mit zwei Euro und nach zwei Stunden bereits erledigt und wir waren endlich in Afrika!
Auf direktem Wege (so dachten wir) fuhren wir Richtung Fès, einer der vier Königsstätten von Marokko. Eine neue Autobahn, welche weder das Navi, noch die Via Michelin Karte kennt…süpi! Ok, nach kurzer Zeit merkten wir, dass sie noch nicht fertig war…das Foto spricht Bände.

Marokkanische Autobahn
Marokkanische Autobahn

In Fès angekommen, besichtigen wir mit Hilfe eines Guides die Medina, was sehr sehr interessant war. Natürlich besichtigten wir eine Anzahl von Factory`s, welche uns von Leder über Keamik, Tücher, Teppiche bis zu Öl alles andrehen wollten. Zu ihrem Leidwesen sind wir standhaft geblieben und haben nichts gekauft…ausser einem Schal. Naja, das hat an einem kleinen Örtchen Platz J.
Ausser, dass nicht gerade Hochsaison ist, haben die Unruhen in den meisten Teilen Nordafrikas ebenfalls zu grossen Einbussen im Tourismus geführt. Dies merken wir überall. Die Einheimischen sind sehr freundlich und meist zuvorkommend. Aber klar, dass jeder seinen Teil an den wenigen Touristen abhaben möchte, was uns viele neue Freunde beschert. Nach der Tour konnten wir uns am Pool des Camping Platzes Diamant Vert erfrischen.
Mit viel Vorfreunde fuhren wir dem Atlas Gebirge entgegen. Wir hatten schon viel über die Atlas Berge gehört, was uns aber erwartete, übertraf alles! So eine vielseitige und schöne Landschaft, wir kamen aus dem Staunen nicht raus. Eindrückliche Felsen, grüne Wiesen, farbige Blumenfelder, bemerkenswerte Schluchten und zum Schluss die Saharah. Zu grün und farbig muss man sagen, dass es hier länger als normalerweise geregnet hatte. Dies ist für uns zwar sehr schön, die Einheimischen sind aber nicht so glücklich, weil der Weizen zu feucht sei und es kein gutes Brot gäbe. Also wird der Weizen nicht gekauft.
Zur Zeit sitzen wir in einem Hotelgarten und fühlen uns wie aus 1001 Nacht. Wir dürfen in der Einfahrt campen und den Pool benutzen (damit hat Roger die Entscheidung getroffen, wir haben haben unser Lager aufgeschlagen und schon sass er im Pool). Für Nachahmer: N31° 07,869 W04° 01,034. Mit dem Nachtessen ist die Übernachtung im Wagen gratis.
Unser nächstes grösseres Ziel ist Marrakesch.

Bis bald und ab die Poscht.

Nachtessen im Garten des Mohayut
Nachtessen im Garten des Mohayut