Coole Schweizer?

Zuerst einmal schicken wir euch Sonne und viel Wärme nach Hause. Nach ziemlich genau drei Monaten sind wir wieder vereint, waren am Kap der Guten Hoffnung, haben wieder unglaublich nette Menschen kennen gelernt und getroffen, hatten Besuch und lieben eine Stadt.

 

Wie immer, der Reihe nach.

Mitte Januar hatten wir die Schweiz und den Winter wieder verlassen und flogen nach Namibia zurück, wo der Container mit unseren Fahrzeugen ankommen sollte. Leider haben sich unsere Befürchtungen bestätigt, gab es wieder Verzögerung und die Gesellschaft teilte uns mit, dass wohl kein Schiff mehr nach Namibia kommen werde. Zusammen mit den anderen, die ihre Fahrzeuge im Container hatten, beschlossen wir, den Ankunftshafen zu ändern und den Container nach Kapstadt schicken zu lassen. Dies ging dann für einmal ziemlich rasch und zwei Tage später war der Container auf die Santa Felicita geladen und unterwegs nach Kapstadt.Bevor auch wir Namibia (schon) wieder verliessen, wollten wir noch was unternehmen. Also fuhren wir auf eine Lodge, welche sich um verletzte Wildkatzen kümmert und diese dann wieder in die Wildnis integriert. Es gab einen Leopart, der an der Schulter verletzt wurde. Leider kann dieser nicht wieder in die Freiheit zurück, weil seine Schulter nicht zu 100% genesen wird. Diese Tiere müssen aber vollständig gesund und fit sein, sonst überleben sie nicht. Wir hatten aber den Eindruck, dass es ihm dort ganz gut geht.

Weiter haben sie vier Geparde, Geschwister, gesehen. Als die vier noch ganz klein waren, wurde die Mutter mit einem Giftpfeil getötet. Nun man die vier grossgezogen, ihnen das Jagen beigebracht und vor allem das Verhalten im Rudel, was sehr wichtig zu schein scheint. Das war sehr eindrücklich. Bald sind die vier soweit und können in die Wildnis gelassen werden.

 

Bei diesem Besuch haben wir Arnold, Michaela, Kate und Niki kennen gelernt.

Arnold besitzt eine Farm in Namibia und lebt ein paar Monate im Jahr hier. Er hat uns kurzerhand eingeladen, mit auf seine Farm zu kommen und bei ihm zu übernachten. Dies haben wir gerne angenommen und durften zum Znacht frisches Wild mitessen (danke Michaela).

Der nächste Morgen startete früh. Um 04.45 Uhr hiess es bereits aufbrechen. Wir bekamen eine Sonnenaufgangs fahrt mit privater Führung des Chefs. Leider war der Wind nicht so auf unserer Seite, wir befürchteten schon, dass wir keine Tiere zu sehen bekämen. Aber dann spazierte ein Schakal etwas drei Meter vor uns vorbei. Etwas später sahen wir ein Familie von Orux (Antilopenart). Sie wanderten gemütlich über eine Wiese, die jungen spielten zwischendurch und wir konnten sie eine gute Viertelstunde beobachten.

Dann war Zeit fürs Frühstück und wir durften im wunderschönen und sehr gemütlichen Garten ein hervorragendes Frühstück geniessen. Eine halbe Stunde später waren wir bereits zur zweiten Tour unterwegs. Diesmal sahen wir Sträusse, Weissschwanzgnus und Bergzebras. Die ersten wilden Zebras! Wir genossen die Tour und unsere Zeit auf Arnolds Farm sehr, herzlichen Dank Arnold! Wir hoffen, dass du nun endlich coole Schweizer kennen lernen konntest J.

Frühstück auf der wunderschönen Farm Brigadoon
Frühstück auf der wunderschönen Farm Brigadoon

Am folgenden Tag flogen wir bereits nach Kapstadt. Dies ist ja vielleicht eine tolle Stadt! Roger war vor fast 15 Jahren schon mal in Kapstadt, Nadin noch nie. Aber auch für Roger war es wie eine neue Stadt, da sich sehr vieles veränderte in all den Jahren, besonders vor und während der WM. In den ersten Tagen machten wir eine Citytour mit dem Bus und erkundeten die Stadt. Da wir noch mindestens zwei Wochen hier sein werden, entschieden wir uns, was Sinnvolles zu tun und meldeten uns für eine Englischschule an. Dies tat uns beiden gut und machte Spass.

Nach nur drei Tagen in Kapstadt durften wir in eine Wohnung ziehen. Das war dann richtig toll! Wir hatten genug von den Hostels und Backpackers und deren vollen Kühlschränken. So hatten wir es sehr genossen, Privatsphäre zu haben und eine eigene Wohnung für 10 Tage. Wie kamen wir dazu? Andrea und Michael, (Freunde von Rogers Familie) vermietet Wohnungen und es wurde kurzfristig eine frei, welche wir bewohnen durften bis sie wieder fix vermietet wurde. Als die neuen Mieter dann einzogen, durften wir bei Andrea, Michael und Pascal einziehen. Auch dafür, vielen herzlichen Dank! Ihr habt unserem sehr sehr tollen Kapstadt Aufenthalt noch toller gemacht.

 

Als wir in Johannisburg waren, hatten wir das Apartheidmuseum besucht und auch darüber berichtet. Nun waren wir in Kapstadt und fuhren nach Robben Island. Die Insel und das zugehörige Gefängnis liegen vor Kapstadt. Während der Apartheid wurden die politischen Gefangenen dorthin geschickt. Der am besten bekannte Gefangene ist Nelson Mandela. Er war hier 18 Jahre lang gefangen gehalten.

Kleine Zusammenfassung was wir über die Apartheid gelert haben:

Es wurde mehr oder weniger willkürlich unterteilt zwischen schwarz, weiss, farbig und Asiaten. Den jeweiligen Gruppierungen wurden Stadtgebiete zugeteilt, von heute auf morgen mussten viele Leute umziehen, in einen Stadtteil den sie nicht kannten. Familien wurden auseinandergerissen, weil sie unterschiedlichen Gruppierungen zugeteilt wurden. Weiss und schwarz durfte nicht verheiratet sein, wenn sich ein farbiger in einem Stadtteil aufhielt oder durchspazierte, konnte er verhaftet werden und jahrelang eingesperrt werden. Alle „nicht Weissen“ mussten immer einen Pass bei sich tragen, in welchem ihre Regeln standen. Konnte dieser bei einer Kontrolle nicht vorgelegt werden, wurden die Person verhaftet. Der Besuch im Museum in Johannisburg war sehr eindrücklich und lohnenswert. Auch über Nelson Mandela`s Leben haben wir einiges dazugelernt.

 

Am Donnerstag, 2. Februar waren dann endlich der Tag und das grosse Ereignis! Zu sechst fuhren wir zum Hafen und standen endlich vor „unserem“ Container.

Sechs, etwas nervöse reisende starrten auf die Tür als diese geöffnet wurde und unsere vier Fahrzeuge zum Vorschein kamen. Sehr glücklich durften wir unser Einfamilienhäuschen wieder in Empfang nehmen. Alles noch da, angesprungen wie eine Orgel und alles ist gut! Leider hatten Emily und Oli weniger Glück und ihre Kupplung war defekt. Also schleppten wir die beiden und ihren Land Rover (…) durch die ganze Stadt in die Werkstadt. Roger hat sich sehr gut geschlagen, das erste Mal auf der Strasse in Südafrika (man fährt hier auf der linken Seite) und dann gleich abschleppen. Gut gemacht!

250 Tage

Natürlich wollten wir mit dem Toyota sofort etwas unternehmen und fuhren wohin? Ans Kap der guten Hoffnung! Seit wir zu Hause losfuhren ende Mai freuten wir uns auf diesen Tag, welcher nun nach 250 Tagen endlich kam. Es blies uns fast weg dort unten, aber dies gehörte irgendwie dazu. Wir haben diesen Tag sehr genossen, waren ausserdem noch bei den Pinguinen in Simons Town, fuhren den wunderschönen Chapmanspeek Drive (Aussichtsstrasse) und liessen es uns gut gehen.

 

Wunderschöne Aussichgsstrasse: Chapmanspeek Drive
Wunderschöne Aussichgsstrasse: Chapmanspeek Drive

Am folgenden Montag brachten wir den Toyota in die Werkstadt, um die Beulen der Schlammstrasse in Kamerun reparieren zu lassen.

 

Insgesamt haben wir gute vier Wochen in und um Kapstadt verbracht. In dieser Zeit haben wir unter anderen Helen und Jako kennen gelernt. Jaco ist der Sohn von Hans, welchen wir mit Elisma in Ghana trafen. Helen und Jako zeigten uns einiges in und um die Stadt und wir verbrachten ein paar Abende mit ihnen. Wir freuen und schon, wenn wir sie in Europa mal treffen werden.

Wir haben auch noch viele andere kennen gelernt, vielen Dank euch allen für die schöne Zeit!

 

Dann, bekamen wir Besuch. Carmen und Reto besuchten ihre Lieblingsstadt und damit auch uns. Sie brachten Schweizerschoggi – und Guetzlinachschub und wir verbrachten eine wunderschöne Woche mit den beiden. Natürlich haben wir Weingüter besucht und Wein probiert…und ein bisschen auch gekauftJ.

 

Ahja, natürlich darf die Besteigung des Tafelbergs nicht unerwähnt bleiben. Wir mussten uns am Anfang aber gedulden, da unsere Wanderschuhe im Toyota waren. Aber als dieser und damit unsere Schuhe wieder da waren, stand dem Tafelberg nichts mehr im Weg. Ausserdem gingen wir mit Michael mit auf den Lionshead. Michael klettert jede Woche einmal, morgens um sechs auf diesen Berg. Auch dies, ein tolles Erlebnis.

 

Nun haben wir uns gestern von Kapstadt verabschiedet und werden endlich weiter reisen. Wir werden zur Garden Route und Richtung Krüger Nationalpark fahren. Wir hoffen, dort dann viele Tiere und vor allem die Big 5 zu sehen.

 

Euch zu Hause wünschen wir eine schöne Zeit, guten Wochenstart, einen guten Winter und senden euch Sonne und Wärme nach Hause.

Herzliche Grüsse

Roger und Nadin